ThyssenKrupp und brasilianische Firma: Deal für grünen Wasserstoff

2023-03-23 15:41:21 By : Mr. Francis Yang

Windkraft und Solarenergie sowie Geothermie und Biogas, Wasserstoff als Energieträger - all das sind Bausteine für eine klimaneutrale Fabrik. Was sich die Unternehmen einfallen lassen, um ihren CO2-Ausstoß zu vermindern, erfahren Sie hier.

Wie gehen Industrie-Unternehmen das Thema CO2-neutrale Industrie an? Welche Lösungen gibt es, den carbon footprint auf Null zu bringen? Unser Newsblog gibt Ihnen einen Überblick. (Bild: lassedesignen - stock.adobe.com)

Die Energiekrise macht eines deutlich: Es reicht nicht, nur eine Photovoltaikanlage auf sein Dach zu schrauben oder grünen Strom zu beziehen. Die Industrie steht vor der Herausforderung, den Verbrauch zu reduzieren, um damit den gestiegenen Energiepreisen zu begegnen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig auf Taxonomien durch Kapitalgeber und/oder die Politik vorbereitet zu sein.

Damit Sie immer auf dem neusten Stand sind, haben wir die Welt der Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie sämtliche Möglichkeiten zur CO2-Reduktion im Blick und fassen hier alles Wichtige für Sie zusammen.

13. März 2023: Während des Besuchs von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Brasilien haben ThyssenKrupp nucera und das brasilianische Chemie-Unternehmen Unigel eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Produktion von grünem Wasserstoff zu vervierfachen. Dies teilte das Wirtschaftsministerium in Belo Horizonte am Sonntag (Ortszeit) mit.

Unigel, eines der größten Chemieunternehmen in Lateinamerika und größter Hersteller von Stickstoffdünger in Brasilien, ist Vorreiter bei der Produktion von grünem Wasserstoff in dem Land. ThyssenKrupp nucera liefert die notwendige Technik.

Im Juli hatte Unigel mitgeteilt, für die kommenden Jahre die Vervierfachung seiner Produktion von grünem Wasserstoff zu planen. Die Elektrolyseur-Kapazitäten sollen auf über hundert Megawatt ausgebaut werden, so dass etwa 40.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich hergestellt werden könnten.

Wenn der Strom für die Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien kommt, gilt auch das Produkt als «grün». In der Industrie kann Wasserstoff fossile Brennstoffe wie Gas, Öl und Kohle ersetzen. Allerdings ist seine Gewinnung sehr energieaufwendig. (DPA)

1. März 2023: Lösungen für die Herausforderungen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, bietet die Hannover Messe. Im Zusammenspiel von IT und OT entstehen die Energieeinsparpotenziale. Das Smart Energy Monitoring des Ausstellers Baumüller beispielsweise hilft dem Anwender, den CO2-Abdruck zu ermitteln und anschließend auch zu optimieren. Aber viele versteckte Verbrauche sind den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen gehören in vielen Fabrik noch zum Alltag.

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Ohne Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnikwissen und IT sind Effizienzsteigerungen bei der Energie kaum machbar. Gleichstromlinien (DC) gewinnen beispielsweise an Bedeutung. Der Vorteil von DC (Gleichspannung): Frequenzumrichter werden kleiner, die Fabrik wird zum Prosumer – zum Verbraucher und zugleich zum Lieferanten von Energie. Darüber hinaus werden Maschinen mit der Energieversorgung kommunizieren oder Unternehmen bauen intelligente Netze in der Firma auf, um zum Beispiel E-Autos der Mitarbeitenden als Zwischenspeicher zu nutzen.

Gleichzeitig fordern die Kundinnen und Kunden mehr Effizienz in den Systemen. Ein Logistikzentrum muss nicht immer auf 100 Prozent Vollauslastung fahren, wenn die Maschinen wissen, dass der Lkw im Stau steht. „Um solche Aufgaben zu lösen, braucht man Domänenwissen. Das haben wir als Automatisierer und darum beneiden uns viele Tech-Firmen“, erklärt Christian Wendler vom Aussteller Lenze. Er prognostiziert eine Dekade der Automatisierung.

Die Energy 4.0 Conference Stages auf der Hannover Messe widmet sich genau diesen Fragestellungen. Sie ist die herausragende Kommunikations- und Kompetenzplattform für Themen einer Energie-intelligenten, klimafreundlichen und nachhaltigen Zukunft. Hier können Vordenker der Branche, hochkarätige Expert*innen und Praktiker*innen die neuesten Trends vorstellen und sich den Fragen der Branche stellen.

Die vielen europäischen Automatisierungsunternehmen sind sicher auch Gewinner der hohen Energiepreise, weil sie für viele Anwendungen von Speicherlösungen über Speedcontrol bis hin zu DC-Netzen die technischen Antworten haben. Energieeinsparung geht nur im Zusammenspiel von Daten, Algorithmen und Physik. Dazu kommt die Vernetzung. Die Energiedaten waren bei vielen Unternehmen bisher außen vor. Die Unternehmen müssen aber Produktions- und Energiedaten zusammenführen. Die Automatisierung kann dabei helfen, Energie, Wasser und CO2 einzusparen.

Ein Beispiel: Das Werk von Schaltbau – hochautomatisiert und mit Gleichstrom-Versorgung – soll die Kosten um bis zu 35 Prozent reduzieren. Nach Recherchen von Dr. Mirjana Ristic von Bosch Rexroth im Rahmen von Technologiescouting zur DC-Technik und nach Ergebnissen des öffentlich geförderten Projektes DC-Industrie stecken in dieser Technologie große Energieeinsparpotenziale: „Die Industrie verbraucht circa 45 Prozent des Stroms in Deutschland, circa 70 Prozent davon entfallen auf Antriebssysteme. Wenn wir dort ansetzen, können wir große Effizienzgewinne erzielen.“

Beim Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) kalkulieren die Expert*innen mit einem energetischen Einsparpotenzial von etwa zehn Prozent. Der Kosteneffekt wird mit etwa 20 Prozent veranschlagt. Dies ist vor allem durch die Einsparung von AC (Wechselstrom-) DC-Wandlern an den Motoren bedingt. Die durchschnittliche Anlagenverfügbarkeit lasse sich zudem auf rund 98 Prozent steigern, heißt es weiter.

Entdecken Sie, wie Sie den steigenden Energiekosten entkommen und gleichzeitig Ihr Unternehmen klimaneutral für die Zukunft aufstellen. Wie das geht, ist in dem Dossier Klimaneutrale Industrie verständlich erklärt. Hier gelangen Sie zur Leseprobe. Weitere Informationen und den Link zum Download der Studie gibt es hier.

27. Februar 2023: Die Europäische Kommission hat Fördermittel für die Produktion von nahezu emissionsfreiem Stahl mit grünem Wasserstoff in einer Demonstrationsanlage bei ArcelorMittal Hamburg genehmigt. Die Gesamtfördersumme, die von der Bundesrepublik Deutschland kommt, beträgt 55 Millionen Euro. Die Bundesregierung hatte bereits angekündigt, das Projekt fördern zu wollen.

Der CEO von ArcelorMittal Germany, Reiner Blaschek, begrüßte die Genehmigung durch die Kommission: „Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist einer der wichtigsten Eckpfeiler zur Erreichung der Klimaziele in Europa“, betonte Blaschek. „Die Genehmigung der Europäischen Kommission gibt uns die Möglichkeit, die nächsten Schritte in Deutschland zu planen, die wir nun sorgfältig prüfen werden. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Umbau unserer Anlagen in Deutschland voranzutreiben und den Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff zu demonstrieren.“

Die Förderzusage bezieht sich auf den Bau einer Demonstrationsanlage, mit der in Hamburg Stahl mit Wasserstoff und nicht wie bisher mit Erdgas produziert werden soll. In dieser Direktreduktionsanlage wird direkt reduziertes Eisen - so genannter Eisenschwamm - als Vorprodukt für die anschließende Stahlproduktion erzeugt. Durch die Umstellung der gesamten Produktion am Standort sollen in Zukunft 700.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. „Die neuen Technologien ermöglichen es uns, fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen“, erklärt Dr. Uwe Braun, CEO von ArcelorMittal Hamburg. Um die Produktion auf eine klimaneutrale Stahlerzeugung umzustellen, ist der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur nun ebenso notwendig wie der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Sie wollen alles wissen zum Thema CO2-neutrale Industrie? Dann sind Sie hier richtig. Alles über den aktuellen Stand bei der klimaneutralen Industrie, welche technischen Innovationen es gibt, wie der Maschinenbau reagiert und wie die Rechtslage ist erfahren Sie in dem Beitrag "Der große Überblick zur CO2-neutralen Industrie".

Um die klimaneutrale Industrie auch  real werden zu lassen, benötigt es regenerative Energien. Welche Erneuerbaren Energien es gibt und wie deren Nutzen in der Industrie am höchsten ist, lesen Sie hier.

Oder interessieren Sie sich mehr für das Thema Wasserstoff? Viele Infos dazu gibt es hier.

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