Ein PV-Wechselrichter gehört neben den Solarmodulen und dem Stromspeicher zu den teuren Komponenten eine PV-Anlage. Doch welche Wechselrichter-Hersteller gibt es und wie hoch sind die Preise? Dieser Beitrag, der zweiter Teil der Serie, informiert über den Markt der PV-Wechselrichter.
Der Solar-Wechselrichter ist das Herzstück einer PV-Anlage. Er betreibt die Solarmodule auf dem Dach und ist für die Umwandlung des gewonnenen Gleichstroms (DC), in den haushaltsüblichen Wechselstrom (AC) zuständig. Wichtig ist die AC-Nennleistung, manche sagen dazu Ausgangsleistung. Es handelt sich dabei um eine Kenngröße für die Leistung des Wechselrichters, die angibt, zu welchem Prozentsatz der Wechselrichter Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln kann. Die DC Nennleistung eines Wechselrichters sollte der Generatorleistung (maximale Leistung der PV-Module, die an einem PV-Wechselrichter angeschlossen sind) einer PV-Anlage entsprechen. Zudem optimieren Wechselrichter den Ertrag der Anlage, sie kommunizieren die Anlagendaten an ein Monitoring-Tool und erlauben teilweise auch die direkte Ansteuerung von großen Verbrauchspunkten wie Ladestationen und Wärmepumpen.
Hybrid-Wechselrichter vereinen den Solar- und Speicher-Wechselrichter in einem Gerät, sie betreiben also gleichzeitig die Solaranlage und den Stromspeicher. Vorteilhaft ist die Anschlussmöglichkeit eines DC-Stromspeichers. Hierdurch lädt der DC Strom aus der Solaranlage, ohne weitere Umwandlung, den Speicher unmittelbar auf. Etwas höhere Effizienzgrade sind das Resultat. Zudem bieten viele Hybrid-Wechselrichter, neben den gängigen Funktionen eines Solar-Wechselrichters, eine Notstromfunktion.
Speicher-Wechselrichter sind ausschließlich für den Betrieb von Stromspeichern ausgelegt. Sie ermöglichen es, einen Speicher zu einer bestehenden Solaranlage nachzurüsten, ohne Änderungen am bestehenden Systemen vorzunehmen. Hierdurch gewinnst du mehr Flexibilität bei der Skalierung der maximalen Speicherkapazität, zugunsten von etwas weniger Effizienz. Stromspeicher sind über den Speicher-Wechselrichter immer AC-seitig eingebunden.
Kompakte Wechselrichter mit einer AC-Leistung bis 4,0 kW eignen sich für kleine Solaranlagen mit bis zu 6 kWp DC-Leistung. Kleine Wechselrichter haben meistens einen geringeren Funktionsumfang, zugunsten eines günstigeren Preises. Sie erreichen hohe Wirkungsgrade und versorgen zuverlässig die meisten Geräte im Haushalt.
Wechselrichter mit einer AC-Leistung bis 8,0 kW unterscheiden sich in reine Solar-Wechselrichter und Hybrid-Wechselrichter. Letztere können eine Solaranlage und Stromspeicher gleichzeitig betreiben. Sie haben häufig bereits einen größeren Funktionsumfang und eignen sich auch zum Betrieb stromintensiver Verbraucher wie einer Wärmepumpe oder Klimaanlage.
Größere Wechselrichter mit einer AC-Leistung bis 12,0 kW sind sowohl als Solar-Wechselrichter, als auch Hybrid-Wechselrichter verfügbar. Sie liefern ausreichend Entladeleistung, um bereits anspruchsvollere Aufgaben im Haushalt übernehmen zu können, wie die Ladung des Elektroautos mit 11 kW. Zudem sind sie technisch darauf ausgelegt, unter hoher Last immer noch sehr effizient zu arbeiten. Große Wechselrichter mit einer AC-Leistung über 12,0 kW fallen häufig schon in den gewerblichen, industriellen Anwendungsbereich. Die Solar-Wechselrichter eignen sich für große Solaranlagen ab 20 kWp Leistung bis zu mehreren 100 kWp. Netzrelevante Funktionen wie Blindleistungsregelung sind enthalten, sowie eine hohe Stringleistung für längere Modulstrings.
Die Kosten für einen Wechselrichter sind vom gewählten Modell und Hersteller abhängig. Kennzahlen wie die Nennleistung und der Typ des Gerätes beeinflussen den Preis. Leistungsfähige Wechselrichter kosten üblicherweise zwischen 1.000 Euro und 2.500 Euro. Höherpreisige Wechselrichter haben in der Regel einen guten Wirkungsgrad, sind außerdem mit vielen Speichersystemen kompatibel und verfügen über Möglichkeiten zur intelligenten Steuerung und Anlagenüberwachung. Wechselrichter, die über wenig Sonderfunktionen verfügen, sollten hingegen eher im unteren Preisspektrum liegen.
Das sind die größten Hersteller:
Andere Firmen haben zusammen 25 Prozent Marktanteil, ohne diesen genauer zu beziffern:
Lautstärke: Ein Wechselrichter sollte die Lautstärke von 55 Dezibel (entspricht der Lautstärke einer normalen Unterhaltung) nicht überschreiten. Manche Wechselrichter erreichen sogar eine Lautstärke von nur etwa 40 DB. Am besten ist es jedoch, den Wechselrichter im Keller oder im Hauswirtschaftsraum aufzustellen. So gehst du sicher, dass die Betriebsgeräusche des Wechselrichters nicht stören.
Lebensdauer: Die Lebensdauer eines Wechselrichters ist auf 20 Jahre ausgelegt. Sie ist damit die kurzlebigste Komponente einer PV-Anlage. Damit der Wechselrichter während der Betriebszeit der PV, die 30 Jahre überschreiten kann, möglichst nur einmal, vielleicht sogar gar nicht, zu ersetzen ist, ist die Lebensdauer des Wechselrichters ein wichtiges Auswahlkriterium. Wähle einen Wechselrichter, der nicht zu knapp dimensioniert ist, das erhöht die Lebensdauer. Ein kühler Standort für den Wechselrichter (Keller) wirkt sich positiv auf seine Lebensdauer aus.
Auswahl des optimalen Geräte-Typs: Am besten findest du deinen passenden Wechselrichter gemeinsam mit deinem Installateur. Er kennt die richtige Leistungsklasse, die angemessene Anzahl von Lade-Eingängen und die adäquate Batteriegröße. Denn idealerweise bleibt ein Lade-Eingang frei, so kannst du die PV-Anlage nach der Ersteinrichtung später mit einer Batterie nachrüsten.
Das Angebot an Wechselrichtern ist ausgesprochen groß. Schätzungen sagen, dass 50 Firmen ihre Produkte, meistens im Internet anbieten. Wahrscheinlich sind es aber mehr. Üblicherweise gehört der Wechselrichter bei einer PV-Anlagen-Anschaffung dazu. Der Elektroniker*in oder Solateur*in als zuständige Experten hat Erfahrung und hilft bei der nicht ganz leichten Auswahl des richtigen Wechselrichters.
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